Quantcast
Channel: sph[∈∈]re » Gravitation
Viewing all articles
Browse latest Browse all 10

Gravitation und Entropie

$
0
0

Aus den Reihen der Irgendwas-Leugner sind selten Stimmen zu hören, die in der Wissenschaft ernst genommen werden. So ist es für den Skeptiker um so schöner, wenn eine solche Stimme noch ein gewisses Gewicht in der Wissenschaftsgemeinde hat. Bei den Autoren des gestern auf arXiv veröffentlichten Dokuments handelt es sich um solche. Bisherige Veröffentlichungen von zum Beispiel Timothy Clifton fanden mehrfach ihren Weg in das renommierte Journal Physical Review.

Es ist sicher übertrieben, Timothy Clifton als Leugner zu bezeichnen. Zumindest ist er jedoch sehr skeptisch in Bezug auf das Postulat einer Dunklen Energie. In seinem letzten Paper mit dem Titel “A Gravitational Entropy Proposal“, das zusammen mit George F. R. Ellis and Reza Tavakol veröffentlicht wurde, geht es allerdings um ein anderes Thema, das jedoch indirekt die auseinander treibende Kraft obsolet machen würde. Im Abstract schreiben die Autoren:

Wir schlagen eine thermodynamisch motivierte Sichtweise der gravitatorischen Entropie auf Grundlage des Bel-Robinson-Tensors vor, die eine natürliche Auslegung wie den Super-Energie-Impuls-Tensor, der freie Gravitationsfelder hat, ermöglicht. Die spezifische Form dieser Maßnahme hängt davon ab, ob das Gravitationsfeld coulomb-ähnlich oder wellenförmig ist und reduziert den Bekenstein-Hawking-Wert, wenn über den Innenraum eines Schwarzschild eines Schwarzen Lochs integriert wird. Für skalare Perturbationen einer Robertson-Walker-Geometrie fanden wir, dass die Entropie sich verhält, wie die gewichtete Hubble Anisotropie des Gravitationsfeldes und wodurch eine Zunahme der Strukturformationen zu beobachten ist. Dies steht im Einklang mit unseren Erwartungen für das Verhalten der gravitatorischen Entropie in der Kosmologie und bietet einen thermodynamisch motivierten Zeitpfeil für kosmologische Lösungen von Einsteins Feldgleichungen. Der Ansatz ist ebenfalls widerspruchslos zu Penroses Weyl curvature hypothesis.

Dieses wirklich sehr abstrakte Abstract ihrer Theorie verschleiert, dass die Idee eine besondere Perle in den Artikelfluten der theoretischen Physik darstellt. Denn tatsächlich gibt es nach wie vor keinen belastbaren Ansatz, Gravitation und Entropie unter einen Hut zu bringen.

ps: Vielen Dank an @in_aha für die Entdeckung des Papers in unserem arXiv-Archiv.


Viewing all articles
Browse latest Browse all 10